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Dörrobstmotte Plodia interpunctellaPyralidae

Status

Archäobiont

Verbreitung

Kosmopolitisch. Vermutlich deutlich früher als vor 500 Jahren nach Mitteleuropa gelangt. Trotzdem wird die Art gelegentlich auch als Neobiont aufgeführt.

Vorkommen in Deutschland

Vermutlich in jedem Haushalt vorkommend.

Ausbreitungsweg

Wahrscheinlich stammt die Dörrobstmotte aus Vorderasien und dem Mittelmeerraum und kam vermutlich schon mit frühen Ackerbauern, die auch Vorräte anlegten, nach Europa.

Lebensweise

Die Falter leben bis zu zwei Wochen. In dieser Zeit legen die Weibchen bis zu 300 Eier, aus denen schon nach 3-4 Tagen unterschiedlich gefärbte Raupen schlüpfen. Befall in Lebensmitteln erkennt man daran, dass sie von feinen weißlichen Fäden durchsetzt sind. Die Larven sitzen gerne in Gespinströhrchen und verpuppen sich nach einiger Zeit außerhalb des Nahrungsvorrates. Die Entwicklung der Motte dauert bei optimalen Verhältnissen (sehr warm) 32 bis 38 Tage. Unter guten Bedingungen werden mehrere Generationen pro Jahr ausgebildet.

Auswirkung auf Ökosysteme

Keine, außer auf das „häusliche Ökosystem“ – bei starkem Befall!

Auswirkungen auf den Menschen

Vorratsschädling. Die Raupen der Dörrobstmotte fressen, verspinnen und verschmutzen Getreideprodukte, Malz, Nüsse, Hülsenfrüchte, Schokolade, Kakao, Kaffee, Nudeln, Tee, Gewürze, getrocknete Pflanzen und Dörrobst.

Maßnahmen

Zur Bekämpfung lassen sich Pheromonfallen einsetzen, welche aber nur die männlichen Falter anlocken. Nahrungsvorräte sollten luftdicht in Glas oder dicken Plastikbehältern verpackt werden. Befallene Lebensmittel entsorgen!

Quellenangabe

Jun Yang, Y. u. Yang, Wei-Min Wu, Jiao Zhao, Lei Jiang (2014): Evidence of Polyethylene Biodegradation by Bacterial Strains from the Guts of Plastic-Eating Waxworms. In: Environmental Science & Technology. 48, S. 13776-13784. doi:10.1021/es504038a.

Geiter, O, Homma, S. & R. Kinzelbach (2002): Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Forschungsbericht 296 89 901/01. UBA-FB 000215: Bestandsaufnahme und Bewertung von Neozoen in Deutschland Untersuchung der Wirkung von Biologie und Genetik ausgewählter Neozoen auf Ökosysteme und Vergleich mit den potenziellen Effekten gentechnisch veränderter Organismen. I-III, 1-74, Anhang 1, 1-35, Anhang II, 1-31, Anhang III, 1-52.

Huemer, P. & W. Rabitsch (2002): 6.3.19 Schmetterlinge (Lepidoptera). – 354-362. In: Essl, F. & W. Rabitsch (2002): Neobiota in Österreich. – 432 S.; Umweltbundesamt, Wien.

Schmetterlingsfauna Baden-Württembergs online:

www.schmetterlinge-bw.de/Lepi/EvidenceMap.aspx

Schmetterlinge Deutschlands:

www.lepidoptera.de/Lepi/EvidenceMap.aspx

Lepiforum:

http://lepiforum.org/wiki/page/Plodia_interpunctella

Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%B6rrobstmotte