Tintenfischpilz Clathrus archeriPhallaceae
Status
Neobiont
Verbreitung
In Australien, vermutlich auch in Neuseeland, Malaysia und Südchina heimisch; hat sich in Kalifornien und weiten Teilen Europas als Neomycet ausgebreitet.
Vorkommen in Deutschland
Erstnachweis in Deutschland 1934 im Weiherwald in Karlsruhe-Rüppurr; heute im Flachland in ganz Deutschland verbreitet.
Ausbreitungsweg
Wahrscheinlich über Warentransporte. Die Art ist 1913 zunächst in den Vogesen beobachtet worden.
Lebensweise
Der Tintenfischpilz ernährt sich durch den Abbau toten organischen Materials. Das im Boden wachsende Mycel bildet zunächst eiförmige Fruchtkörper (Hexeneier) aus. Aus diesen wachsen rote „Arme“, auf denen sich eine braune, nach Aas riechende, die Sporen enthaltende Flüssigkeit bildet. Der Geruch lockt Fliegen und Mistkäfer an. An ihnen bleiben die Sporen kleben und werden so verbreitet. Es sind keine negativen Auswirkungen auf die lokale Artenvielfalt bekannt.
Sonstiges
Mit Paul Stricker widmete sich ein Karlsruher der Erforschung dieser Art wie niemand sonst in Deutschland. Er war der Erste, der die Ausbreitung einer neuen Großpilzart in Europa dokumentierte.