Marderhund Nyctereutes procyonoidesCanidae
Status
Neobiont
Verbreitung
Ursprünglich in Ostasien von Ostsibirien bis Nordvietnam vorkommend. Inzwischen in weiten Teilen Europas verbreitet.
Vorkommen in Deutschland
Seit den 1960er Jahren; seit den 1970er Jahren auch in Baden-Württemberg, aber jedes Jahr nur mit wenigen Nachweisen.
Ausbreitungsweg
Der Marderhund wurde 1928 gezielt als Pelztier in der Ukraine angesiedelt. Seit den 1940er Jahren erfolgten Ansiedlungen im Westen Russlands und eine rasche aktive Ausbreitung nach Westen mit enormen Bestandszunahmen.
Lebensweise
Der Marderhund bevorzugt Flussniederungen mit Feuchtwiesen, Auwäldern und Gewässern. Er lebt meist als Einzelgänger oder verpaart, ist dämmerungs- und nachtaktiv. Marderhunde sind gute Schwimmer und Kletterer und nutzen ein großes Spektrum pflanzlicher und tierischer Nahrung.
Auswirkung auf Ökosysteme
Der Marderhund wird als potenziell invasive Art eingestuft, weil man vermutet, dass er heimische Arten gefährden sowie Krankheiten und Parasiten übertragen kann.
Auswirkungen auf den Menschen
Der Marderhund ist Endwirt des Fuchsbandwurms und von Fadenwürmern. Auch können die Tiere Tollwut übertragen.
Maßnahmen
In Baden-Württemberg unterliegt er dem Jagdrecht und darf ganzjährig bejagt werden.