Waschbär Procyon lotorProcyonidae
Status
Neobiont
Verbreitung
Natürliches Verbreitungsgebiet von Panama bis Südkanada; eingeführt in Europa und im Kaukasus.
Vorkommen in Deutschland
1929/1930 erster Freilandbestand in der Eifel, 1934 am Edersee (Hessen); erster Nachweis für Baden-Württemberg 1960 aus Benningen.
Ausbreitungsweg
Gezielte Aussetzungen und ausgebrochene Pelzfarmtiere bildeten die Gründungspopulationen in Europa, die sich rasch ausbreiteten.
Lebensweise
Waschbären sind sehr anpassungsfähig in ihren Ansprüchen, sie meiden jedoch offene baumlose Gebiete und benötigen Wasser am Standort. Die dämmerungs- und nachtaktiven Allesfresser besiedeln auch Wohngebiete.
Auswirkung auf Ökosysteme
Verluste bei Fledermäusen und Vogelarten durch Kontrolle von Baumverstecken und Nisthilfen, ebenso bei der Europäischen Sumpfschildkröte und Amphibien. Der Waschbär überträgt Staupe und Leptospirose.
Auswirkungen auf den Menschen
In seltenen Fällen Übertragung des Waschbär-Spulwurms (Baylisascaris procyonis). Lokale Schäden in der Landwirtschaft und an Gebäuden.
Maßnahmen
Waschbären unterliegen dem Jagdrecht und stehen auf der EU-Liste unerwünschter invasiver Arten, die nicht gehalten und verbreitet werden dürfen. Eine Ausrottung der Art ist aber unrealistisch.