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Riesen-Zecke Hyalomma marginatumAmblyommidae

Status

Nicht etablierter Neobiont

Verbreitung

Südeuropa, Afrika, Teile Asiens

Vorkommen in Deutschland

Im Mai 2006 wurde in Deutschland erstmals ein Weibchen an der Kleidung einer Person gefunden, die kurz zuvor in Spanien war, seither sporadische Funde. Im Sommer 2018 wurden 19 eingeschleppte Zecken der Gattung Hyalomma aus verschiedenen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, sicher identifiziert.

Ausbreitungsweg

Wahrscheinlich Einschleppung mit Zugvögeln über die westliche Zugroute von Westafrika über Spanien nach Norden sowie Tiertransporte und Reisende.

Lebensweise

Die subtropisch-tropischen Hyalomma-Zecken fallen durch ihre gestreiften Beine und ihre Körpergröße auf – vollgesogen können sie 25 mm erreichen. Larven und Nymphen nutzen Kleinsäuger und bodenlebende Vögel als Wirte, Adulte sind auf Huftieren zu finden. Hyalomma-Arten suchen mit Hilfe chemischer Sensoren und ihrer relativ großen Augen ihre Wirte aktiv und können dabei mehrere Meter auf ihre Opfer „zu rennen“.  

Auswirkung auf Ökosysteme

Bislang keine.

Auswirkungen auf den Menschen

Hyalomma-Zecken sind als Überträger des Krim-Kongo-Hämorrhagischen Fiebers (CCHF), von Rickettsien-Bakterien und weiteren Erregern medizinisch von Bedeutung. Gegen CCHF-Viren gibt es noch keine Impfung.

Maßnahmen

Wie für andere Zeckenarten ist es wichtig, zu Ausbreitung, Wirtsarten und Epidemiologie zu forschen. Eine Arbeitsgruppe an der Universität Hohenheim untersucht zugeschickte Hyalomma auf vorhandene Krankheitserreger.

Sonstiges

Quellenangabe

Chitimia-Dobler, L., Schaper, S., Rieß, R., Bitterwolf, K., Frangoulidis, D., Bestehorn, M., Springer, A., Oehme, R., Drehmann, M., Lindau, A., Mackenstedt, U., Strube, C. & Dobler, G. (2019): Imported Hyalomma ticks in Germany in 2018. – Parasites and Vectors 12: 1–9.

Kampen H, Poltz W, Hartelt K, Wolfel R, Faulde M. (2007): Detection of a questing Hyalomma marginatum marginatum adult female (Acari, Ixodidae) in southern Germany. – Experimental and Applied Acarology 43: 227-31.

Petney, T.N., Pfäffle, M., Skuballa, J., Taraschewski, H. (2013): Zecken und zeckenübertragene Pathogene in Baden-Württemberg – Ökologie und Epidemiologie. – Carolinea 71: 55-99.