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Rückkehrer

Wolf, Biber und Luchs – noch mehr Neozoen? Mitnichten! Diese Arten wie auch Wildkatze, Kolkrabe und Lachs sind indigene Arten. Als vermeintliche Gefahr und Konkurrenten um Jagdbeute wurden Wolf, Luchs und Kolkrabe abgeschossen. Wildkatzen litten außerdem durch die Zerschneidung ihrer Lebensräume und den Verkehr. Biber bejagte man ihres dichten Pelzes und des Fleisches wegen. Der Lachs wurde Opfer von Wasserverschmutzung, Staustufen und der Zerstörung von Laichplätzen. Wegen ihrer langen Abwesenheit nehmen viele Menschen diese Tiere als neu und fremd wahr. Gönnen wir ihnen trotzdem einen Platz?

Seit den 1980er Jahren breiten sich Biber von Bayern, aber auch aus Frankreich und der Schweiz nach Baden-Württem­berg aus. Über 5.500 Biber gibt es mittlerweile wieder bei uns.

Für die Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses wurden die Wasserqualität verbessert, der Rhein durch Ausbau von Fischtreppen wieder passierbar gemacht und jahrelang Jung­lachse ausgesetzt. Der Erfolg: Es schlüpfen wieder Junglachse an Laichplätzen in den Rheinnebenflüssen wie der Murg.

Als Hilfe für die Wildkatze werden Gehölzstreifen im offenen Gelände angelegt, damit sie neue Waldgebiete besiedeln kann. Seit 2005 ist sie wieder in den Rheinauen unterwegs.

Der Kolkrabe hat dank konsequenten Schutzes vom Alpen­raum aus ganz selbständig unter anderem Schwarzwald und Schwäbische Alb wieder besiedelt.

Wildkatze
Felis silvestris

Mit den Abschüssen 1847 bei Cleebronn, 1866 bei Zwingenberg im Odenwald und 1882 bei Huttingen ging die Ära des Wolfes auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württembergs zu Ende – bis im Juni 2015 auf der A5 bei Lahr ein Wolf überfahren wurde. Zurzeit gibt es drei standorttreue männliche Einzelwölfe in Baden-Württem­berg: im Bereich des Schluchsees, im Odenwald und im Enztal im Nordschwarzwald. Insgesamt wurden in Deutschland im April 2020 folgende Tiere gezählt: 128 Rudel, 35 Paare und 10 Einzeltiere. Sie gehen vorwiegend auf Tiere zurück, die aus Polen einwanderten, im Südwesten auch aus dem alpenländischen Raum.

Über kaum ein Tier wird in Deutschland so kontrovers diskutiert wie über den Wolf. Uralte Ängste und unterschiedliche Interessen stoßen bei ihm als scheinbar unüber­windbare Gegensätze aufeinander.

Wolf
Canis lupus